Nach drei sieglosen Spielen zum Saisonstart konnte die Rhöner Spielgemeinschaft am vergangenen Sonntag zum ersten Mal richtig jubeln. Die Leistung, die man beim Absteiger aus der Landesklasse zeigte, war dabei im ersten Durchgang durchaus sehenswert.
Vor dem Anpfiff auf dem harten Kunstrasenplatz in Brotterode gab es das ein- oder andere Schmunzeln bei den Gästen. Da die eigentlichen Umkleidekabinen zur Zeit nicht genutzt werden können, zog man sich in einer Sammelkabine des benachbarten Schwimmbads um. Ein Umstand, den die Akteure aus der Rhön so sicherlich auch noch nicht erlebt hatten. Geschadet hat es ihnen jedenfalls nicht, denn sie legten los wie die Feuerwehr und hatten, das darf man sagen, endlich auch mal das Spielglück auf ihrer Seite. Der Zeiger der Stadionuhr hatte sich noch keine zweimal gedreht, da trat Offensivspieler Matthias Heim einen Freistoß von der linken Seite und fand dort den aufgerückten Kevin Kranz, der das Spielgerät mit dem Kopf unhaltbar rechts unten in die Maschen beförderte. Dieser Treffer saß, denn man konnte bei den Einheimischen eine immer größer werdende Unsicherheit erkennen. Ihnen fehlte in der Anfangsphase der Partie jegliche Spielidee. Sie versuchten es permanent mit langen Bällen, die aber im Niemandsland landeten. Die Gäste hingegen suchten ihr Heil in der Offensive und versuchten immer wieder das Spiel von hinten heraus aufzubauen. So plätscherte das Spiel zunächst einmal dahin, ohne dass nennenswerte Aktionen zu sehen waren.
Die änderte sich allerdings gegen Ende der ersten Hälfte. Eine Bogenlampe von Marcus Wezel unterschätzte Alexander Kaiser im Tor der Gastgeber und klärte den Ball direkt vor die Füße von Matthias Heim, der ihn ohne große Anstrengung ins Tor bugsieren konnte. Die Gäste bemerkten, dass der Gastgeber, wie ein angeschlagener Boxer in den Seilen taumelte und erhöhten die Schlagzahl. Nach einer Ecke landete der Ball erneut bei Matthias Heim. Der Stürmer der Gäste bediente Mittelfeldspieler Wezel mustergültig am zweiten Pfosten und bereitete damit das 3:0 in der 31. Minute vor. Und es kam noch schlimmer für den FVI Brotterode. Praktisch mit dem Halbzeitpfiff war es wiederum Heim, der einen ruhenden Ball Richtung Strafraum spielte und dort Goalgetter Marcel König erreichte, der den Ball ins kurze Torwartecke schoss. Damit war die Messe eigentlich schon gelesen und man wartete gespannt, was die zweite Halbzeit bringen würde.
Halbzeit Nummer zwei begann genauso wie Halbzeit Nummer eins, nur auf der Gegenseite. Denn es war der Gastgeber, der bereits in der 46. Minute einen gefährlichen Freistoß in Richtung Kämmer im Gästegehäuse schoss, dort aber keinen Abnehmer fand. Doch war die Richtung der Partie damit klar. Die Spielgemeinschaft aus der Rhön verwaltete das Ergebnis, Brotterode versuchte alles, um den Anschluss zu schaffen. Entsprechend turbulent ging es die ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit auch zu. Die lang geschlagenen Bälle der Einheimischen wurden ein- ums andere Mal gefährlich verlängert und so entstanden einige brenzliche Situationen am und um den Strafraum der Rhöner. Die dickste Chance besaß hierbei Tom Schröder, der alleine vor Keeper Kämmer auftauchte, im Schlussmann der Spielgemeinschaft aber seinen Meister fand. In dieser Phase der Partie konnten sich die Gäste bei ihrem Keeper bedanken, dass die Null weiterhin bestand hatte.
Auf der Gegenseite war es Pascal Kranz, der einen von Robert Greifzu getretenen Freistoß knapp über den Kasten köpfte. Vermutlich wäre mit dem 0:5 die Gegenwehr der Gastgeber endgültig gebrochen gewesen. So allerdings, versuchten sie es weiterhin, zeitweise zählte man 4 oder 5 Spieler in vorderster Front. Doch die Abwehr um Kapitän Robert Greifzu hielt dem Druck stand. In der Schlussviertelstunde versuchten sich Brenn und Schröder noch einmal aus der Distanz, verfehlten das Gästegehäuse aber deutlich. Auf der Gegenseite fehlte dann etwas die Durchschlagskraft um das Ergebnis noch höher gestalten zu können. Mit etwas mehr Genauigkeit wäre das sicherlich möglich gewesen, hätte dem Spielverlauf allerdings auch nicht entsprochen.
So endete eine Partie mit zwei völlig unterschiedlichen Halbzeiten und einem verdienten Sieger aus der Rhön. Das Spiel als Gradmesser zu sehen, dürfte schwierig werden. Zu schwach trat der Gastgeber in den ersten 45 Minuten auf. Die nächsten Spiele werden zeigen wohin der Weg gehen wird. Das trifft auf beide Teams in gleicher Weise zu.