Die erste Saison der SG - eine Bilanz


Bericht: Dennis König / Fotos: Tobias Hartmann

Mit einem hervorragenden dritten Tabellenplatz beendete, die 2016 neue gegründete Spielgemeinschaft Kaltensundheim/Kaltenwestheim, ihre erste Saison.

Mit einem hervorragenden dritten Tabellenplatz beendete, die 2016 neue gegründete Spielgemeinschaft Kaltensundheim/Kaltenwestheim, ihre erste Saison. Betrachtet man nüchtern die an versierten Ziele, wurden diese zum größten Teil erreicht.

Zunächst einmal stand im Fokus, dass man in allen Bereichen eine Annäherung erzielt. Spieler, Fans und Vorstände mussten sich arrangieren um gemeinsam die gesteckten Ziele zu erreichen. Die vielen Nachfragen auswärtiger Sportfreunde, zeigt zum einen das große Interesse an der Spielgemeinschaft, aber auch die Skepsis, schließlich stritten, kämpften, spielten und fetzten sich beide Vereine in den vergangenen Jahrzehnten ordentlich.

Beginnen möchte ich mit den Spielern, der ein meinen Augen wichtigste Bestandteil der SG, und ehrlich gesagt auch der Teil, um den es mir am wenigsten Bange war. Um zu begreifen, wie groß die Wertschätzung einiger Spieler zueinander ist, würde ich gerne auf ein Ereignis hinweisen, welches etwas mehr als ein Jahr zurückliegt. Es war der 22. Spieltag der Saison 2015/16 als sich die Wege der beiden, an der SG beteiligten Vereine, kreuzten. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich beide Vereine im direkten Abstiegskampf, es stand also eine Menge auf dem Spiel. Kaltenwestheim führte durch ein Tor von Max Heim, als sich in der 75. Minute der eigentlich angeschlagene Rainer Baumbach auf Seiten der „Soindemer“ zur Einwechslung bereit machte. Etwa zehn Minuten später, Kaltenwestheim führte immer noch, ereignete sich ein Foulspiel im Mittelfeld, was den „Waestemer“ Kapitän Marcus Wezel dazu animierte, den Übeltäter seiner eigenen Mannschaft, für alle Zuschauer hörbar, zusammenzustauchen. Es waren die Worte: „macht vorsichtig beim Rainer“, „ihr wisst, er ist angeschlagen“ und ähnliches zu hören. Rainer Baumbach, das am Rande bemerkt, war es im Übrigen, der in der 90. Minute Marcel König auf die Reise schickte, der das 1:1 Endergebnis durch Enrico Heim vorbereitete. Dass es am Ende der Saison beide Teams schafften über dem Strich zu bleiben, hatte sicherlich auch mit Glück zu tun. Aber Glück muss man sich ja bekanntlich erarbeiten.

Die Spieler beider Vereine wirkten in der Vorbereitung zur letzten Saison fokussiert und willig, den Zusammenschluss positiv mitzugestalten und etwas Neues zu erschaffen. Alle waren in gewisser Weise neugierig und so waren Trainingszahlen von 20 Spielern und mehr, keine Seltenheit. Euphorisch begann dann auch die Spielzeit 2016/17, als man es schaffte, die ersten beiden Partien, mit 6:0 zu gewinnen und kurzzeitig die Tabellenführung zu übernehmen. Was folgte, war auswärtiger „Hurrafußball“ und heimische Tristesse, wobei die Leistungen auf dem Sportplatz „Alte Mark“ nicht unbedingt schlecht waren, erfolgreich konnte man sie aber nicht nennen. Die SG Kalten/Rhön schaffte es in der ersten Halbserie zwischen den Plätzen 1 und 4 zu pendeln, was hauptsächlich durch richtige starke Auswärtsspiele, wie das 3:2 in Trusetal oder das 3:0 in Henneberg erreicht werden konnte.

Auch in der zweiten Saisonhälfte zeigten die Mannen von Greifzu/Günther/König konstant gute Leistungen, was am Ende mit einem hervorragenden dritten Tabellenplatz auch deutlich wurde. Hatte man lediglich vom 14. bis zum 17. Spieltag einen Hänger, drehte man danach wieder voll auf und verlor kein einziges Punktspiel mehr. Herauszustellen ist hier sicherlich das 3:1 zu Hause gegen Trusetal oder die beiden Auswärtssiege in Schmalkalden und Schwallungen. Mit insgesamt 51 Punkten erreichte die Spielgemeinschaft in ihrer ersten Saison genau einen Punkt mehr, als beide Vereine in der Vorsaison zusammen. Der erste Platz in der Auswärtstabelle zeugt von einer starken Leistung, in der Heimtabelle konnte man sich, dank der zweiten Halbserie in Kaltenwestheim, noch auf den dritten Platz verbessern. Besonders hervorzuheben ist hier noch der erste Platz in der „Fairplay-Wertung“, ohne rote oder gelb-rote Karte, was vor allen Dingen die Trainer freut. Als Anmerkung sei ergänzt, dass auch die zweite Mannschaft, welche in der Kreisliga am Ende auf Platz 10 kam, in der „Fairplay-Wertung“ den zweiten Platz erreichte.

Natürlich ist die Entwicklung der Mannschaft noch nicht am Ende. Spielerisch ist definitiv noch Luft nach oben, obwohl man sich dahingehend, in der zweiten Halbserie schon steigern konnte. Geheimnis des Erfolgs war sicherlich die Konstanz in der Mannschaft, aber auch die gute Fitness. Dieser Level sollte weiterhin das Ziel sein. Eine große Aufgabe, nämlich die Verjüngung des Kaders, steht den Verantwortlichen in den nächsten Jahren, allerdings noch bevor.

Dass es teilweise Vorbehalte von einigen Fans zur Bildung der Spielgemeinschaft gab, war im Vorfeld bereits klar und ist natürlich auch irgendwo verständlich. In meinen Augen haben sich diese Vorbehalte allerdings im Laufe der Saison verringert oder sind ganz verschwunden. Selbst „Hardcore-Fans“, mit denen ich mich persönlich unterhalten habe, sehen mittlerweile das Positive der Spielgemeinschaft und haben verstanden, dass es ohne diese Bildung, keinen Kreisoberliga- oder vielleicht sogar Kreisligafußball in den beiden Ortschaften in Zukunft geben kann.

Was die Vorstände betrifft so kann man sagen, dass sämtliche Gespräche von beiderseitigem Respekt geprägt waren. Es war allen Beteiligten schnell klar, dass die Ziele beider Seiten eine große Schnittmenge aufwiesen, die es lediglich galt etwas umzuformulieren.

Eine abschließende Bewertung nach nur einem Jahr fällt schwer, denn die nächste Saison wird ganz sicher nicht einfacher werden. Positiv war sicherlich wie schnell sich die Spieler beider Teams fanden und sich gegenseitig arrangierten. Das in der Tabelle ablesbare Ergebnis ist natürlich ebenfalls unheimlich positiv einzuschätzen, wobei es immer Dinge gibt, die verbessert werden können. Die Spielgemeinschaft hat, wie wahrscheinlich alle anderen neu gegründeten Spielgemeinschaften auch, noch hier und da Optimierungsbedarf. Wenn aber alle Beteiligten, Spieler, Fans und Vorstände an einem Strang ziehen, dann kann es wieder eine erfolgreiche Saison werden und die schönste Nebensache der Welt in Kaltensundheim und Kaltenwestheim großen Spaß bringen.